Bwin verschmilzt mit PartyGaming

Unternehmen heißt bwin.party digital entertainment und wird weltweit größter börsenotierter Online-Glücksspielkonzern

Wien – Die Fusion des börsenotierten österreichischen Online-Glücksspielkonzerns bwin mit der britischen PartyGaming rückt einen Schritt näher. Die gemeinsame Gesellschaft werde bwin.party digital entertainment heißen, so bwin am Donnerstag in einer Aussendung. Das Umtauschverhältnis betrage 12,23 junge bwin.party-Aktien für jede bwin-Aktie. Die britische Börsenaufsicht (UK Listing Authority) habe den Prospekt genehmigt.

Bwin-Aktionäre werden nach der Fusion 51,7 Prozent an der neuen Gesellschaft halten, bisherige PartyGaming-Aktionäre rund 48,3 Prozent. Am 28. Jänner 2011 werden die Aktionäre von bwin über die Fusion abstimmen. Gleichzeitig wird auch die Hauptversammlung von PartyGaming abgehalten. Der Abschluss der Fusion ist für Ende des 1. Quartals 2011 geplant.

Die Wiener Börse wird durch die Fusion voraussichtlich ein Aktien-Schwergewicht verlieren. „Eine Zweitnotierung an der Wiener Börse ist final nicht entschieden, aber eher nicht“, sagte bwin-CEO Norbert Teufelberger. PartyGaming sei „strikt dagegen“. Das neue Unternehmen werde bwin.party digital entertainment heißen. Bwin-Aktionäre erhalten 12,23 junge bwin.party-Aktien für jede bwin-Aktie, teilte das Unternehmen heute, Donnerstag, mit. Teufelberger rechnet mit einem Streubesitz von 80 Prozent.

Die neue bwin-party-Aktie werde an der London Stock Exchange notieren und habe große Chancen, in den englischen Aktienindex FTSE 100 aufgenommen zu werden. Die britische Börsenaufsicht (UK Listing Authority) hat den Prospekt heute, Donnerstag genehmigt. Für diesen „großen Schritt“ habe man ein halbes Jahr gearbeitet, so Teufelberger.

Mit der Verschmelzung der bwin und PartyGaming soll der weltweit größte börsenotierte Online-Gaming-Konzern mit rund 2.500 Mitarbeitern und Hauptsitz in Gibraltar entstehen. Derzeit beschäftigen beide Unternehmen rund 2.900 Mitarbeiter und erzielten im Jahr 2009 Nettospielerträge von 682 Mio. Euro. Die Marke „bwin“ werde aber erhalten bleiben, so das Unternehmen. Am 28. Jänner 2011 werden die bwin-Aktionäre aber noch in einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Verschmelzung abstimmen. Gleichzeitig wird auch die Hauptversammlung von PartyGaming abgehalten.

Barabfindungsbetrag

Außerdem wurde von bwin ein Barabfindungsbetrag von 23,52 Euro für jene Aktionäre festfestgelegt, die nicht Aktionäre von bwin.party werden möchten. Der Abschluss der Fusion ist für Ende des 1. Quartals 2011 geplant. Bwin-Aktionäre werden nach der Fusion 51,7 Prozent an der neuen Gesellschaft halten, bisherige PartyGaming-Aktionäre rund 48,3 Prozent. Die geplante Fusion von bwin und PartyGaming wurde bereits in Österreich und deutschsprachige Länder von den Wettbewerbsbehörden genehmigt.

Die jährlichen Synergien durch den Zusammenschluss beziffert bwin mit rund 55 Mio. Euro, wobei im Geschäftsjahr 2012 mit drei Vierteln und ab dem Geschäftsjahr 2013 mit den vollen Synergien gerechnet wird. Vor allem in den Bereichen Zahlungssysteme, Marketing und bei den Poker-, Sportwetten- und Casinoplattformen seien die größten Synergiepotenziale, so Teufelberger. Zu geplantem Umsatz und Nettospielerträgen von bwin.party wollte Teufelberger nicht Stellung beziehen.

Von Wien nach Gibraltar

Bei den 800 bwin-Mitarbeitern in Wien werde es „Verschiebungen geben“. Etliche Funktionen werden nach Gibraltar wandern. Aber im Bereich Kundenservice und Technologie könnten mehr Stellen in Wien entstehen, meinte Teufelberger.

Der bwin-Co-CEO rechnet mit „großen Regulierungwellen“ im Bereich „Online-Gaming“ in den nächsten zwei Jahren in Europa und Nordamerika. Südamerika und Asien werden folgen. Danach werde es nur 3 bis 5 Anbieter pro Land geben. Weitere Wachstumsfantasien ortet Teufelberger im Bereich Smartphone- und Mobile-Gaming.

Beide Aktien reagierten auf die Neuigkeiten mit leichten Abschlägen. Die Aktien von bwin notierte gegen 14.25 Uhr an der Wiener Börse mit einem Minus von 1,4 Prozent bei 29,2 Euro und PartyGaming mit einem Minus von 1,0 Prozent bei 206,1 Pence. (APA)

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