Weniger Automaten, mehr Online-Wetten

Lotterien, Casinos und Spielautomaten verzeichnen sinkende Umsätze, das Glücksspiel im Internet nimmt dagegen zu. Der Umsatz der gesamten Branche fiel um 5,5 Prozent auf 1,45 Mrd. Euro.

Die Nachfrage nach Glücksspiel, ob legal oder illegal, ist in Österreich 2010 gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt das Branchenradar der Marktforscher Kreutzer Fischer & Partner. Der Umsatz der gesamten Branche fiel um 5,5 Prozent auf 1,45 Mrd. Euro. Nur Sportwetten und Internet-Spiele verzeichneten im Vorjahr Zuwächse. Dieser Trend wird sich fortsetzen, sagte Andreas Kreutzer am Dienstag.

Weniger Spielautomaten

Überraschend, vor allem angesichts der in Wien wieder aufgeflammten Debatte um ein Verbot des „Kleinen Glücksspiels“, ist die bundesweit sinkende Zahl an Glücksspielautomaten. Während 2009 noch fast 14.000 legale und illegale Automaten in Österreich gezählt wurden, waren es im Sommer 2011 nur mehr 11.790 Stück. Das entspricht einem Rückgang von über 15,5 Prozent. Einen großen Beitrag dazu leistete die Soko Glücksspiel des Finanzministeriums, die seit Beginn ihrer Tätigkeit im vergangenen Herbst insgesamt 1100 illegal betriebene Geräte aus dem Verkehr gezogen hat.

Diese Ausdünnung des Angebots seit der Glücksspielnovelle im vorigen Jahr und die zunehmende Kriminalisierung des „Kleinen Glücksspiels“ seien demnach für den Gewinnrückgang in diesem Bereich verantwortlich. Vor allem das Online-Gaming macht den einarmigen Banditen Konkurrenz, denn immer mehr Spieler würden sich nicht registrieren wollen und einfach ins Internet „abtauchen“. Auf diese Weise wandert auch viel Geld ins Ausland ab: Die einzige in Österreich zugelassene Online-Gaming-Plattform win2day.at, die den Österreichischen Lotterien gehört, hält derzeit geschätzte 52 Prozent Marktanteil.

 

Ausgabe: diepresse.com

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