Austria: Zocken der Behörden
SOKO-Razzia in Salzburg: Zocken der Behörden?
Am Donnerstag – 2.9.2010 – wurde von der SOKO Glücksspiel ein Casino in Zell am See/Salzburg hoch genommen. Der deutsche Besitzer kann sich nun auf langwierige Verfahren, möglicherweise auch vor dem EuGH einstellen. Ausgang ungewiss!
Die 13-Mann starke Einsatzgruppe der SOKO Glücksspiel kam nach 20 Uhr in das Lokal und entdeckte sogleich 21 Automaten und drei Pokertische. Die Automaten wurden sofort versiegelt und somit für den Spielgebrauch unbrauchbar gemacht. Was mit den Pokertischen und Spielzubehör geschah bleibt weiter ungewiss. Angeblich wurde auch ein Roulettetisch sichergestellt.
Der Besitzer gibt an, den Betrieb schließen zu wollen. Doch alleine schon daher, dass dieser Herr deutscher Staatsbürger ist, lässt ihm die Möglichkeit offen vor den EuGH zu klagen. Selbiges können auch Unternehmen betreiben, welche eine Beteiligung an einem EU- Glücksspielunternehmen haben.
Für den Fall, dass ein solches Verfahren vor dem EuGH zu Gunsten des Betreibers ausginge, würden erhebliche Schadensersatzansprüche für die beteiligten Behörden folgen. Es bleibt also abzuwarten, ob der Einsatz der SOKO Glücksspiel ein Erfolg für die Gesetzesnovelle wird. Möglicherweise wird es auch die größte Blamage für Österreich seit der 0:1 Niederlage bei der EM-Qualifikation gegen die Mannschaft der Färöer-Inseln 1990.
Offen bleibt auch weshalb die Razzia gerade in einem kleinen Casino statt fand. Unterschiedliche Stimmen vermuten dahinter eine gezielte Aktion, da der Besitzer bereits in einer anderen Angelegenheit vor den EuGH zog! Mit Spannung darf man den Ausgang dieses Verfahrens erwarten, schließlich könnte dies ernsthafte Konsequenzen für das österreichische Monopol mit sich ziehen.
Fazit: Spielt lieber in einem Online Casino, da werden sie geholfen