Sportwetten auf dem Prüfstand
Herrmann hält „maßvolle Liberalisierung“ für denkbar
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält eine „maßvolle Liberalisierung“ bei Sportwetten für denkbar. Das Auslaufen des Glücksspielstaatsvertrags Ende 2011 sei eine große Chance, das bestehende System auf den Prüfstand zu stellen und das bundesdeutsche Glücksspielwesen neu auszurichten, sagte der Minister am Mittwoch in München.
Eine maßvolle Liberalisierung könne er sich in Form der Vergabe staatlicher Konzessionen vorstellen, wobei deren Erteilung an strenge, gesetzlich normierte Voraussetzungen geknüpft werden müsse, betonte der CSU-Politiker weiter und fügte hinzu, dass ein besonderes Anliegen nach wie vor der Jugend- und Spielerschutz sein müsse. Insbesondere beim gewerblichen Automatenspiel sieht Herrmann einen rechtlichen Handlungsbedarf. Vor allem die von Geldsspielautomaten ausgehende hohe Suchtgefahr erfordere „ein sehr zielgerichtetes Handeln – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene“.
Gleichzeitig sprach sich Herrmann dafür aus, das staatliche Lotteriemonopol zu erhalten und rechtlich abzusichern. Zudem forderte er, das Internetverbot für Glücksspiele auf den Prüfstand zu stellen. „Hier ist die Frage, ob es in der heutigen Zeit rechtlich wirksam und durchsetzbar ist, Glücksspiele im Internet vollständig zu verbieten. Das Internet kennt keine Grenzen. Ein auf deutschsprachige Länder beschränktes Verbot wirkt immer nur begrenzt.“